Digitale Schaufensterbummler

Wenn sich jemand auf der Hauptstraße die Auslagen in den Schaufenstern ansieht, aber nicht in die Geschäfte hineingeht, um etwas zu kaufen, nennt man das Schaufensterbummeln. Online kann man das gleiche Verhalten beobachten: Oft surfen Kunden durch den Online-Shop und betrachten Produkte, aber kaufen dann nichts. Man könnte sie digitale Schaufensterbummler nennen. 

Eine Methode, um dieses Phänomen sowohl online als auch offline zu bekämpfen, ist der Einsatz von Werbebannern. In Schaufenstern in konventionellen Geschäften werden sie dazu benutzt, um neue Produkte, Sales-Aktionen oder Promotionen zu bewerben und damit Schaufensterbummler zum Kauf zu bewegen. Werbebanner in Online-Shops funktionieren nach demselben Prinzip.

Im stationären Handel gibt es eine zusätzliche Taktik zur Conversion. Angestellte können darauf geschult werden, Kunden, die sich nur umsehen, anzusprechen und zum Kauf zu ermutigen. In Online-Shops kann die digitale Variante dieser Taktik eingesetzt werden. So können beispielsweise Browser-Benachrichtigungen genutzt werden, um Kunden zum Kauf zu bewegen oder Erinnerungsmails an Kunden versendet werden, die sich Produkte angesehen, aber dann die Seite verlassen haben. Dabei gibt es jedoch zwei Herausforderungen.

Kunden, die surfen, aber dann nichts kaufen, könnte man „digitale Schaufensterbummler“ nennen.

Zum einen müssen die digitalen Schaufensterbummler identifiziert werden. Dafür muss ihr Surf-Verhalten auf der Website in Echtzeit getrackt werden. Die Definition eines digitalen Schaufensterbummlers und somit auch, welche Daten in Echtzeit getrackt werden, variiert von Unternehmen zu Unternehmen. Beispielsweise können Kunden, die über zehn Minuten auf der Seite verbracht haben, ohne etwas zu kaufen, als digitale Schaufensterbummler definiert werden. Eine weitere mögliche Definition wäre: Kunden, die dasselbe Produkt in einer Session mehrere Male angesehen, aber nichts gekauft haben. Wie die Definition auch lautet, Kundenverhalten wie angeklickte Artikel oder die auf der Seite verbrachte Zeit muss getrackt werden.

Zweitens müssen die gespeicherten Daten auch in Echtzeit aktivierbar sein. Sind die digitalen Schaufensterbummler erst einmal identifiziert, kann man sie mit der richtigen Nachricht im richtigen Moment über den richtigen Kanal doch noch zum Kauf bewegen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Wenn ein digitaler Schaufensterbummler sich noch auf der Seite befindet, kann eine Nachricht ihn dazu motivieren, vor dem Verlassen des Shops doch etwas zu kaufen. Die zweite Option: Wenn der Kunde die Seite bereits verlassen hat, kann eine Nachricht ihn nach einer angemessene Zeitspanne an Artikel erinnern, an denen er Interesse gezeigt hat. Um Browser-Push-Benachrichtigungen, E-Mails oder andere Engagement-Kanäle für automatisierte Benachrichtigungen zu nutzen, müssen Verhaltensdaten in Echtzeit vorliegen und die Kanallösungen orchestriert sein.

Es wird also eine Kundendaten-Lösung benötigt, die echtzeitfähig ist und sich mit Engagement-Lösungen synchronisiert.

Wie man digitale Schaufensterbummler mit einer CDP zum Kauf bewegt

Customer-Data-Plattformen machen Verhaltensdaten in Echtzeit verfügbar und ermöglichen so die Identifikation von digitalen Schaufensterbummlern. Zudem können sie diese Daten auch sofort mit anderen Lösungen teilen.

So können sich Marketer die Taktiken des stationären Handels auch in Online-Shops zunutze machen. Digitalen Schaufensterbummlern, die das E-Mail-Opt-In bestätigt haben, kann einige Stunden nach Verlassen des Online-Shops eine Nachricht zugesendet werden, um sie zum Kauf der betrachteten Artikel zu bewegen. Kunden, die keine Erlaubnis für E-Mails gegeben haben, können über ihre temporären Cookies mit relevanten Browser-Benachrichtigungen gezielt angesprochen werden. 

Kampagnen für digitale Schaufensterbummler müssen sich nicht nur auf eine Interaktion oder einen Kanal beschränken. CDPs können Engagement-Lösungen orchestrieren und ermöglichen so konsistente, kanalübergreifende Kundenreisen. Ein einfaches Beispiel: wenn ein Kunde nicht mit einer Browser-Benachrichtigung interagiert hat, kann am nächsten Tag per E-Mail nachgefasst werden.

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